
Häufig wird im Zusammenhang mit Taktischen Taschenlampen auch von Selbstverteidigung gesprochen. Und selbstverständlich ist es kein Wunder, dass Polizei, Militär, Behörden oder Sicherheitsdienste häufig ausgerechnet solche Einsatzlampen mit sich führen.
Denn zum einfachen Ausleuchten von dunklen Ecken würde natürlich auch eine herkömmloiche LED Taschenlampe mit entsprechender Lichtleistung völlig ausreichen.
Doch was ist damit gemeint? Wie soll man eine Taktische Taschenlampe zur Selbstverteidigung nutzen?
Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich recht simpel, aber dennoch hoch interessant. Tatsächlich sind in Bezug auf Selbstverteidigung zwei Eigenschaften der Taktischen Taschenlampe besonders herauszustellen.
Hierbei geht es zum einen um den Stroboskop Modus und zum anderen um die Lampe als Schlaginstrument.
Die beiden Eigenschaften schauen wir uns im folgenden Artikel etwas genauer an.
Die Stroboskop-Funktion
Ein Blitzlichtstroboskop gibt sehr helle Lichtblitze in kurzen zeitlichen Abstand ab und kann somit verschiedene Wirkungen erzielen. Bekannt sind solche Stroboskope insbesondere aus Diskotheken oder Konzerthallen, in denen mit diesen Geräten eindrucksvolle Lichteffekte erzielt werden können.
Aber auch als Warnlicht werden Stroboskope sehr häufig eingesetzt. Häufig sieht man solche Stroboskop Warnlichter als Blitzleuchte bei Rettungsdiensten, wie Feuerwehr oder Krankenwagen.
Diesen Stroboskop-Effekt (Strobo, Strobe) machen sich auch Taktische Taschenlampen zur Selbstverteidigung zu Nutze. Dabei soll ein potentieller Angreifer oder Eindringling per sehr heller Stroboskop-Blitze so stark geblendet werden, dass er kurzzeitig die Augen schließen muss und die Orientierung verliert.
Das Ziel ist es also, den potentiellen Angreifer zunächst einmal handlungsunfähig zu machen.
Auch bereits ein sehr heller Lichtstrahl einer LED Taschenlampe kann für einen solchen Blendeffekt sorgen. Der Strobo hat jedoch den weiteren Vorteil, dass man selber als Halter der Taschenlampe genau sieht wo man hin leuchtet, das Gegenüber jedoch das Stroboskoplicht nicht so leicht verorten kann, als das der Fall wäre, wenn man mit einem konstanten Lichtstrahl leuchten würde.
Je dunkler die Umgebung ist, desto wirkungsvoller fällt dieser stark irritierender Blendeffekt des Stroboskops im übrigen aus.
In unserem Selbstversuch mit mehreren verschiedenen Taktischen Taschenlampen haben wir tatsächlich festgestellt, dass es uns bei direktem Blick in das Stroboskoplicht nahezu unmöglich war, die Augen weiter geöffnet zu halten.
Auf diese Art und Weise kann der Verteidiger Zeit gewinnen, die zur Flucht oder anderen angemessenen Aktionen genutzt werden kann.
Unabhängig vom Thema Selbstverteidigung kann ein Stroboskop-Modus natürlich für so einige andere Situationen hilfreich sein. Mit solchen hellen und schnellen Blitzen ist man zum Beispiel jederzeit dazu in der Lage, schnell auf sich aufmerksam zu machen.
Normaler Strobo und Taktischer Strobo
Manche Taktische Taschenlampen unterscheiden weiterhin zwischen einem normalen Strobo und einem Taktischen Strobo. Hierbei wird davon ausgegangen, dass sich das menschliche Auge schneller an ein solches Stroboskop-Blendlicht gewöhnen kann, wenn dies mit einer gleichbleibenden Frequenz blitzt.
Der Taktische Strobo soll diesen Gewöhnungseffekt verhindern, indem er sich durch verschiedene Frequenzen schaltet, also einmal langsamer und einmal schneller blitzt.
In dieser Veröffentlichung wird berichtet, dass das US-Heimatschutzministerium mit einer Million US-Dollar die Entwicklung einer Art Taschenlampe fördert, mit der Menschen vorübergehend geblendet, desorientiert und handlungsunfähig gemacht werden können.
Die Taktische Taschenlampe als Schlaginstrument
Die zweite Eigenschaft in Bezug auf die Selbstverteidigung, ist der Einsatz einer Taktischen Taschenlampe als Schlaginstrument. Hierbei kommt es dem Anwender zu Gute, dass die meisten Taktischen Taschenlampen als Ein- und Ausschalter am Ende des Gehäuses einen so genannten Tactical Switch haben.
Durch diesen Tactical Switch hält der Anwender die Taschenlampe in der geschlossenen Faust, während der Daumen auf dem Tactical Switch platziert ist, um diesen jederzeit bedienen zu können. Diese Haltung hat einige gravierende Vorteile, inbesondere bei der Verwendung in Einsätzen.
Denn in dieser Haltung kann die Lampe ideal als Schlagwerkzeug eingesetzt werden, da man so von oben nach unten, oder auch seitlich mit der stabilen Front der Taschenlampe zuschlagen kann.
Auch ist diese Haltung sicherlich dem Einen oder Anderen aus Filmen oder Serien bekannt, in denen Polizisten innerhalb ihrer Einsätze in der einen Hand eine Taschenlampe zum Ausleuchten halten, während sie in der anderen Hand eine Waffe führen.
In diversen Kursen und Schulungen kann man erlernen, wie man eine solche Lampe so zweckmäßig zur Selbstverteidigung einsetzen und potentielle Angreifer abwehren kann.
Wer sich für dieses Thema interessiert, findet so einige Videos mit Beispielen zu diesem Thema.
Die Taktische Taschenlampe als Glasbrecher
Einige Taktische Taschenlampen haben einen ganz besonders gehärteten Lampenkopf, mit dem man sogar Glasscheiben einschlagen kann. Ein solches Beispiel ist die Nextorch TA30, die in der Bezel kleine Kugeln aus Nano-Keramik eingebaut hat.
Dieses ganz besonders harte Material dient bei der erwähnten Lampe auch als Glasbrecher.
Somit kann im Notfall eine Auto- oder Fensterscheibe eingeschlagen werden, ohne dass die Taschenlampe Schaden davon trägt. Allerdings gilt es hierbei natürlich im jedem Fall zu beachten, dass bei solchen Aktionen auch ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko besteht.
Effektiv oder nicht?
Ob, oder wie effektiv diese Art der Selbstverteidigung gegen einen Angreifer im Ernstfall tatsächlich hilft, hängt natürlich von einigen weiteren Faktoren ab, die wir nicht beurteilen können.
Natürlich bedarf jede Form der Selbstverteidigung ein gewisses Maß an Training und Übung. Spezielle Bewegungsabläufe müssen trainiert und einstudiert werden, damit diese im Notfall auch abrufbar sind.
Schaut man sich so einige Videos zu diesem Thema an, könnte man durchaus zur Erkenntnis gelangen, dass man – ausreichendes Training vorausgesetzt – mit einer solchen Taschenlampe tatsächlich ein geeignetes Gerät zur Selbstverteidigung zur Hand hat.
Letztendlich können wir dies jedoch nicht beurteilen und bewerten, da wir bisher keinerlei eigene Erfahrungen mit der Selbstverteidigung mittels einer solchen Taschenlampe gemacht haben.
Genauso wenig haben wir bisher Erfahrungen mit einer Taktischen Taschenlampe als Glasbrecher gemacht.
Aus diesem Grund würden wir persönlich das Thema Selbstverteidigung mit einer Taktischen Taschenlampe nicht zu hoch hängen. Für uns handelt es sich bei diesen Lampen eben immer noch um Taschenlampen, die den primären Zweck haben für Licht zu sorgen.
Wer auf der Suche nach konkreten Tipps und Tricks zur Selbstverteidigung mittels einer Taktischen Taschenlampe ist, sollte sich daher an entsprechende Spezialisten wenden.
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